Die Junge Union Arnsberg spricht sich für eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs im Hochsauerlandkreis aus. Entscheidend sei eine Erhöhung der Attraktivität von Bus und Bahn vor allem auf dem Land. Die SPD Arnsberg hatte kürzlich ein 365 € Ticket für den HSK gefordert.
Dies sei der falsche Anreiz, meint Janis Zimmermann (Vorsitzender der JU Arnsberg): „Dieses Projekt ist nicht wirtschaftlich, und ohne dauerhafte Gegenfinanzierung aus Steuermitteln gar nicht stemmbar. Sinnvoller wäre es dieses Geld in Angebot, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sowie modernere Fahrzeuge zu investieren. Denn dies sind laut Experten die entscheidenden Kriterien für eine Entscheidung für Bus und Bahn und gegen das Auto.“
In einigen Regionen gab es bereits Versuchsprojekte mit dem 365 € Ticket. Vor allem mit der Finanzierbarkeit gab es dabei Probleme: Allein in Reutlingen mussten 3 Millionen Euro aufgewendet werden. Um das Projekt am Leben zu halten, müssten diese Förderungen vom Bund dauerhaft fortgesetzt werden. Ansonsten käme es zu einer Preissteigerung von bis zu 36 % für alle Fahrgäste, meint der Stadtwerke-Sprecher der Stadt.
Dabei ist laut Umfragen der Preis aktuell gar nicht das größte Problem des ÖPNV. Vielmehr wünschen sich viele Bürger eine höhere Netz- und Taktdichte. 47 % der Bevölkerung meinten laut ARD-Deutschlandtrend, der Ausbau von Bus- und Bahnlinien sei die wichtigste Maßnahme, um die Verkehrsprobleme in Deutschland in den Griff zu bekommen.
Tatsächlich ist besonders die Anbindung von ländlicheren Regionen an Gewerbegebiete und damit den Arbeitsplatz oft mangelhaft. Hier sind viele Pendler weiterhin auf ihr Auto angewiesen. Ein 365 € Ticket würde also vor allem den Menschen in den Städten zugutekommen, wo der ÖPNV vergleichsweise gut ausgebaut ist.
Das führe zu Ungleichheit, meint Max Bachmann (Pressesprecher der JU Arnsberg): „Wir müssen Politik für die Menschen machen, und keine SPD Klima-Symbolpolitik. Das bedeutet Förderung des ÖPNV vor allem dort wo es am dringendsten ist: Auf dem Land. Es kann nicht sein, dass auf Bundesebene das Auto als akzeptiertes Verkehrsmittel langsam abgeschrieben wird, aber für die ländlichen Regionen keine Alternativen geschaffen werden.“